Deutschlands Naturwunder 2019 - DIE GROSSE LAUTER

Seit 10 Jahren zeichnen EUROPARC Deutschland e.V. und die Heinz Sielmann Stiftung gemeinsam Deutschlands Naturwunder aus. Unter dem Motto „Wilde Bäche und Flüsse“ stimmten fast 6.000 Naturfreunde für einen der 12 Kandidaten aus den Nationalen Naturlandschaften ab...

Mit einem deutlichen Vorsprung von fast einem Viertel der Stimmen gewann die Große Lauter im Biosphärengebiet Schwäbische Alb die Publikumswahl. Auf Rang zwei konnte sich der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer mit seinen charakteristischen Prielen platzieren (23%). Rang drei belegt das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe mit dem drittgrößten Strom Deutschlands, der Elbe (10%).

Wasser, wo kein Wasser erwartet wird

Die Große Lauter schlängelt sich auf 37 Kilometern Länge durch ihr Tal und mündet in die Donau. Der Fluss beweist, dass es Wasser auf der Alb gibt. Im Karstgebiet versickert das Lebenselixier in der Regel schnell. Es sammelt sich unterirdisch und sprudelt als Karstquelle wieder ans Licht. Die Quellen speisen Bäche und Flüsse. Wildromantisch schlängelt sich die Große Lauter durch das burgenreiche Lautertal. Kleine Wasserfälle unterbrechen den Fluss, der von rauen Felsen, sonnengeküssten Wacholderheiden und geheimnisvollen Höhlen begleitet wird. Hier finden seltene und gefährdete Tierarten einen Lebensraum. Der Biber baut an den Ufern Burgen. Zwischen den Steinen taucht die Wasseramsel nach Insekten. Der Eisvogel zischt blitzschnell am Ufer entlang. Am Gewässergrund filtern Bachmuscheln das Wasser in dem auch Groppe und Bachforelle vorkommen. An den Ufern betupfen im Sommer farbenfrohe Stauden die Feuchtwiesen. Gelber Gilbweiderich, rosa Blutweiderich und weißes Mädesüß wechseln sich ab.

Wir gratulieren zum Titel Naturwunder 2019. Als Teil der Nationalen Naturlandschaften ist das Biosphärengebiet Schwäbische Alb ein Hotspot der biologischen Vielfalt, nicht nur einzelne Arten stehen im Fokus, sondern die Vielfalt an Ökosystemen sowie die Menschen, die dort leben, arbeiten und die Natur genießen“, sagt Dr. Elke Baranek, Geschäftsführerin EUROPARC Deutschland e.V. „Intakte, wassergebundene Lebensräume sind eine bedeutende Lebensgrundlage. Sie zu schützen und zu erhalten ist daher eine unserer wichtigsten Aufgaben.“

Biosphärengebiet ist Modellregion für nachhaltige Lebensweise

Im Mai 2009 wurde das Biosphärengebiet Schwäbische Alb von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. 10 Jahre später, im Jubiläumsjahr, kommt nun die Auszeichnung als Deutschlands Naturwunder 2019 für die Große Lauter hinzu. Biosphärenreservate sind Modellregionen, in denen das Zusammenleben von Mensch und Natur beispielhaft entwickelt und erprobt wird. Sie schützen Kulturlandschaften und erhalten und entwickeln wertvolle Lebensräume für Mensch und Natur. Sie sorgen für ein ausgewogenes Verhältnis von menschlicher Nutzung und natürlichen Kreisläufen und tragen damit zur regionalen Wertschöpfung bei.

Autor: Nora Künkler, Redakteurin Biodiversität und Naturschutz

Weitere Informationen: sielmann-stiftung.de

© Fotos: Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb, pixabay.com

Nora Künkler

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Deutschlands Naturwunder 2019 - DIE GROSSE LAUTER

Seit 10 Jahren zeichnen EUROPARC Deutschland e.V. und die Heinz Sielmann Stiftung gemeinsam Deutschlands Naturwunder aus. Unter dem Motto „Wilde Bäche und Flüsse“ stimmten fast 6.000 Naturfreunde für einen der 12 Kandidaten aus den Nationalen Naturlandschaften ab...

Mit einem deutlichen Vorsprung von fast einem Viertel der Stimmen gewann die Große Lauter im Biosphärengebiet Schwäbische Alb die Publikumswahl. Auf Rang zwei konnte sich der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer mit seinen charakteristischen Prielen platzieren (23%). Rang drei belegt das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe mit dem drittgrößten Strom Deutschlands, der Elbe (10%).

Wasser, wo kein Wasser erwartet wird

Die Große Lauter schlängelt sich auf 37 Kilometern Länge durch ihr Tal und mündet in die Donau. Der Fluss beweist, dass es Wasser auf der Alb gibt. Im Karstgebiet versickert das Lebenselixier in der Regel schnell. Es sammelt sich unterirdisch und sprudelt als Karstquelle wieder ans Licht. Die Quellen speisen Bäche und Flüsse. Wildromantisch schlängelt sich die Große Lauter durch das burgenreiche Lautertal. Kleine Wasserfälle unterbrechen den Fluss, der von rauen Felsen, sonnengeküssten Wacholderheiden und geheimnisvollen Höhlen begleitet wird. Hier finden seltene und gefährdete Tierarten einen Lebensraum. Der Biber baut an den Ufern Burgen. Zwischen den Steinen taucht die Wasseramsel nach Insekten. Der Eisvogel zischt blitzschnell am Ufer entlang. Am Gewässergrund filtern Bachmuscheln das Wasser in dem auch Groppe und Bachforelle vorkommen. An den Ufern betupfen im Sommer farbenfrohe Stauden die Feuchtwiesen. Gelber Gilbweiderich, rosa Blutweiderich und weißes Mädesüß wechseln sich ab.

Wir gratulieren zum Titel Naturwunder 2019. Als Teil der Nationalen Naturlandschaften ist das Biosphärengebiet Schwäbische Alb ein Hotspot der biologischen Vielfalt, nicht nur einzelne Arten stehen im Fokus, sondern die Vielfalt an Ökosystemen sowie die Menschen, die dort leben, arbeiten und die Natur genießen“, sagt Dr. Elke Baranek, Geschäftsführerin EUROPARC Deutschland e.V. „Intakte, wassergebundene Lebensräume sind eine bedeutende Lebensgrundlage. Sie zu schützen und zu erhalten ist daher eine unserer wichtigsten Aufgaben.“

Biosphärengebiet ist Modellregion für nachhaltige Lebensweise

Im Mai 2009 wurde das Biosphärengebiet Schwäbische Alb von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. 10 Jahre später, im Jubiläumsjahr, kommt nun die Auszeichnung als Deutschlands Naturwunder 2019 für die Große Lauter hinzu. Biosphärenreservate sind Modellregionen, in denen das Zusammenleben von Mensch und Natur beispielhaft entwickelt und erprobt wird. Sie schützen Kulturlandschaften und erhalten und entwickeln wertvolle Lebensräume für Mensch und Natur. Sie sorgen für ein ausgewogenes Verhältnis von menschlicher Nutzung und natürlichen Kreisläufen und tragen damit zur regionalen Wertschöpfung bei.

Autor: Nora Künkler, Redakteurin Biodiversität und Naturschutz

Weitere Informationen: sielmann-stiftung.de

© Fotos: Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb, pixabay.com

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